Parodontose bei der Katze

Auch bei Katzen kommen schwere Parodontalerkrankungen vor. Bei der Katze ist das seltener als beim Hund der Fall; es gibt sehr aggressive Parodontalerkrankungen bei Jungtieren und auch bei älteren Tieren, deren Gebiss als Jungtier gesund war.

Genau wie beim Hund kommt es zu einer Zerstörung des Zahnhalteapparates mit Lockerung der Zähne und Abbau des Kieferknochens, der durch Granulationsgewebe („Entzündungsgewebe“) ersetzt wird.

Bei diesem Kater ist ein Fangzahn infolge der Parodontose bereits ausgefallen und hat ein nicht heilendes Loch hinterlassen. Die Wurzeln der Backenzähne liegen bereits frei, sind aber von einer Schicht aus Zahnstein, Eiter und Haaren überdeckt. Gleichzeitig sind FORL-Läsionen an einigen Zähnen erkennbar.
Bei diesem Kater ist ein Fangzahn infolge der Parodontose bereits ausgefallen und hat ein nicht heilendes Loch hinterlassen. Die Wurzeln der Backenzähne liegen bereits frei, sind aber von einer Schicht aus Zahnstein, Eiter und Haaren überdeckt. Gleichzeitig sind FORL-Läsionen an einigen Zähnen erkennbar.
Bei diesem Kater ist ein Fangzahn infolge der Parodontose bereits ausgefallen und hat ein nicht heilendes Loch hinterlassen.

Eine hohe Belastung des Körpers durch Bakterien ist die Folge. Eine chronische Parodontose kann man sich vorstellen wie eine chronische Mandelentzündung – schmerzhaft und ein dauerhafter Bakterienherd, der innere Organe wie Herz und Nieren schädigen kann. Besonders bei Katzen sind die Nieren gefährdet.

Andere Katze mit gleicher Problematik - die Wurzel des Fangzahnes liegt bereits sichtbar frei; beim ersten Backenzahn lagen die Wurzeln komplett frei, was aber durch den vielen Zahnstein darüber nicht zu sehen ist; das Zahnfleisch blutet auf Berührung
Andere Katze mit gleicher Problematik – die Wurzel des Fangzahnes liegt bereits sichtbar frei; beim ersten Backenzahn lagen die Wurzeln komplett frei, was aber durch den vielen Zahnstein darüber nicht zu sehen ist; das Zahnfleisch blutet auf Berührung

Die beste Therapie besteht wie beim Hund in der möglichst frühzeitigen Extraktion aller betroffenen Zähne.

Alle Zähne auf der rechten Unterkieferseite wurden entfernt und die Wunde mit einer fortlaufenden Naht verschlossen. Das gleiche Vorgehen erfolgt in allen vier Kieferquadranten.
Alle Zähne auf der rechten Unterkieferseite wurden entfernt und die Wunde mit einer fortlaufenden Naht verschlossen. Das gleiche Vorgehen erfolgt in allen vier Kieferquadranten.
Wundnaht im Oberkiefer nach Extraktion aller Zähne auf dieser Seite.
Wundnaht im Oberkiefer nach Extraktion aller Zähne auf dieser Seite.
Frische Naht und abgeheilte Naht; die linke Seite (rechts im Bild) wurde vier Wochen zuvor operiert.
Frische Naht und abgeheilte Naht; die linke Seite (rechts im Bild) wurde vier Wochen zuvor operiert
Maulhöhle einer Katze mit stark entzündetem Gebiss. Bei der OP stellt sich heraus, dass der Backenzahn bereits herausgeeitert war; die Wurzeln hatten keinen Knochenkontakt mehr, der umliegende Knochen war schwarz und abgestorben; der Zahn, unter dem Zahnstein ebenfalls schwarz, wurde nur noch von Zahnfleischfetzen gehalten.
Ganz extremer Fall – diese Maine Coon war so schmerzhaft, dass sie bei der bloßen Untersuchung und Berührung der Lefze mit den Zähnen geklappert hat und sich ununterbrochen mit der Pfote über den Bereich gerieben hat. Sie hat einen OP-Termin direkt am nächsten Tag bekommen und die Nacht wurde mit Opiaten (starke Schmerzmittel) überbrückt. Bei der OP stellt sich heraus, dass der Backenzahn bereits herausgeeitert war; die Wurzeln hatten keinen Knochenkontakt mehr, der umliegende Knochen war schwarz und abgestorben; der Zahn, unter dem Zahnstein ebenfalls schwarz, wurde nur noch von Zahnfleischfetzen gehalten.