FORL = Feline odontoklastische resorptive Läsionen
Fast alle Katzen bekommen im Laufe ihres Lebens FORL, in der Häufigkeit vergleichbar mit Karies beim Menschen. Die Bezeichnung „Katzenkaries“ ist veraltet, da nicht Bakterien oder Zucker die Schmelzdefekte verursachen, sondern schmelzabbauende Zellen (Odontoklasten). Damit ist erklärt, was hier passiert: Die Katze selbst baut ihren eigenen Zahnschmelz ab. Es entstehen hochschmerzhafte „Löcher“ in den Zähnen, meist beginnend am Zahnhals. Dort liegt dann das Innere des Zahnes frei. Wie schmerzhaft das ist, kann man sich vorstellen!
Die einzig sinnvolle Therapie besteht in der Extraktion dieser Zähne.
Wichtig ist hier zu unterscheiden zwischen FORL Typ 1 und Typ 2: Beim Typ 2 ist die Wurzel in einem Umbauprozess zu Knochen. Oft sind Teile der Wurzel nicht mehr von Kieferknochen zu unterscheiden. Hier entfernt man nur die Krone und die noch erkennbaren Anteile der Wurzel. Beim Typ 1 dagegen ist die Wurzel noch deutlich abgegrenzt vom Kieferknochen und muss vollständig entfernt werden. Dies muss auch röntgenologisch kontrolliert werden!
Nur das Röntgenbild gibt Aufschluss darüber, ob man es mit FORL Typ 1 oder 2 oder überhaupt mit FORL zu tun hat. Da fast alle Katzen FORL haben, gehören dentale Röntgenbilder zu jeder Katzenzahnbehandlung!
Generell gilt: Auch junge Katzen können FORL haben. Unser eigener Kater hat mit anderthalb Jahren schon sichtbare Läsionen gehabt. Es ist sehr ratsam, Katzen einmal im Jahr – am besten bei der ohnehin sinnvollen professionellen Zahnreinigung – auf FORL zu kontrollieren. Dentale Röntgenbilder sind nur in Narkose möglich und die Reinigung auch, also lässt sich beides kombinieren. Begegnet man FORL, so ist es natürlich besser, diese frühzeitig zu behandeln, damit die Katze nicht jahrelang darunter leiden muss und dann als ganz alte Katze mit völlig verwachsenen, schwer entfernbaren Zahnwurzeln in eine bzw. mehrere lange Narkosen gelegt werden muss.